Lawine verschüttet zwei Variantenfahrer – beide tot geborgen


February 5, 2023

Zwei Personen sind am Samstag oberhalb von Disentis unter einer Lawine begraben worden. Eine 56-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann kamen dabei ums Leben.

Im Val Segnas oberhalb von Disentis ist am Samstag eine Lawine niedergegangen. Drei Variantenskifahrer befanden sich am Vormittag in Disentis im Gebiet Stgeinas und befuhren dort ein Couloir. Dabei löste sich oberhalb von ihnen eine Lawine. Eine 56-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann wurden verschüttet und konnten durch die Rettungskräfte nur noch tot aus den Schneemassen befreit werden, wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt. Die dritte Person der Gruppe wurde nicht verschüttet und blieb unverletzt. Sie startete unverzüglich mit der Kameradenrettung.

Durch die schlechten Sicht- und Witterungsverhältnisse musste die Bergungsaktion zeitweise unterbrochen werden. Im Verlaufe des Nachmittages konnte diese dann weitergeführt werden. Zusammen mit dem Pistenrettungsdienst der Bergbahnen Disentis, der Alpinen Rettung Schweiz (Rettungsstation Disentis), standen zwei Helikopter der Rega, sowie ein Helikopter der swisshelicopter AG im Einsatz.  

Zusammen mit der Staatsanwaltschaft hat die Alpinpolizei der Kantonspolizei Graubünden die Ermittlungen zur Klärung des Lawinenunfalls aufgenommen.

Lawinengefahr sehr hoch

Das Institut für Lawinenforschung (SLF) hatte für den Samstag erneut eine Lawinenwarnung herausgegeben und dabei von «wohl einem der gefährlichsten Tage des Jahres» gesprochen. In Teilen Graubünden gilt aktuell die Warnstufe Rot, beziehungsweise 4.

Das SLF warnt: «Einzelne Wintersportler können sehr leicht Lawinen auslösen. Fernauslösungen und spontane Lawinen sind zu erwarten. Lawinen können in bodennahe Schichten der Schneedecke durchreissen und gross werden.» Die Gefährdung beziehe sich dabei hauptsächlich auf alpines Sportgelände. 

Toter unter Lawine in Österreich gefunden

Auch in Österreich ist am Samstag ein Mann tot unter einer Lawine gefunden worden. Nach dem Vermissten im Kleinwalsertal war nach Angaben der Polizei seit Freitagabend gesucht worden. Vor allem in Tirol gingen zahlreiche Meldungen über Lawinenabgänge ein, zumeist wurden jedoch keine Menschen erfasst. Am Arlberg wurde die Suche nach zwei möglicherweise Verschütteten zunächst eingestellt, weil die Lage für die Bergungsmannschaften selbst kritisch war. 

Starke Schneefälle und Wind haben die Gefahr ansteigen lassen. Fachleute appellierten an die Wintersportler, grosse Vorsicht walten zu lassen. Unerfahrene sollten die Pisten derzeit nicht verlassen. In höheren Lagen herrschte am Samstag verbreitet Lawinengefahr der Stufe vier auf der fünfteiligen Skala.

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