Holdener-Silber, Brignone-Erlösung und Shiffrin-Drama – so lief die Kombination der Frauen


February 6, 2023

Das Podest

Wendy Holdener gewinnt zum Auftakt der alpinen Ski-Weltmeisterschaften Silber in der Kombination. Die Schwyzerin wird Zweite hinter der Italienerin Federica Brignone, die mit mehr als anderthalb Sekunden Vorsprung gewinnt.

Holdener zeigte sich im Ziel überglücklich über das frühe Edelmetall:

«Als ich ins Ziel kam, wusste ich nicht, was es ist. Als ich die Nummer 2 gesehen habe, war die Freude riesig. Mit einer Medaille in den Grossanlass zu starten, da bin ich sehr zufrieden. Die letzten Rennen waren nicht immer einfach. Dass ich es nun aufs erste Rennen wieder so hingebracht habe, ist umso schöner. Ein viel besserer Start ist nicht möglich.» //Wendy Holdener.

Für die 29-jährige Holdener, die auch am 18. Februar im WM-Slalom zu den Mitfavoritinnen gehört, war es bereits die zehnte Medaille an Grossanlässen. Fünf davon errang sie an Weltmeisterschaften, davon zweimal Gold in der Kombination (2017 und 2019).

Brignone, Dritte in der Olympia-Kombination 2022 und Gesamtweltcupsiegerin 2020, avancierte zur ersten italienischen Kombinations-Weltmeisterin. Mit 32 Jahren ist sie ausserdem die älteste Weltmeisterin in der schleichend untergehenden Disziplin, die in diesem Winter zwar noch zum WM-Programm gehört, im Weltcup aber seit drei Jahren nicht mehr stattfindet. Es war für sie die erste Goldmedaille an einer WM in ihrer langen und erfolgreichen Karriere.

Den Grundstein zum Triumph legte die Mailänderin im Super-G, in dem sie die Konkurrentinnen um mindestens sieben Zehntel distanzierte. Noch verblüffender trat Brignone indes im Slalom auf. Einzig Holdener war in diesem um einige Hundertstel schneller als die Allrounderin, die im Weltcup nur sporadisch zwischen den engen Toren antritt.

«Ich habe meine Saisonbestleistung im Super-G und im Slalom ausgerechnet heute gezeigt. Ich bin sehr glücklich. Mit Weltmeisterschaften hatte ich noch eine Rechnung offen. Normalerweise habe ich in Slaloms Angst auszuscheiden, und bin darum gehemmt. Aber heute konnte ich riskieren.» //Federica Brignone.

Bronze ging überraschend an die Österreicherin Ricarda Haaser. Die 29-Jährige fuhr einen guten Super-G und schlug dann im Slalom auch Technik-Spezialistin und Teamkollegen Franziska Gritsch ein Schnippchen und holte isch den dritten Platz.

Der Einfädler

Mikaela Shiffrin war die Topfavoritin für diese Kombination und wurde dieser Rolle beinahe gerecht. Sie holte die rund eine Sekunde Rückstand auf Brignone nach dem Super-G auf, doch kurz vor Schluss der grosse Fehler. Shiffrin fädelte ein, was ihr eigentlich nie passiert, und nahm sich so selbst aus der Entscheidung.

Die US-Amerikanerin erklärt:

«Ich wusste, dass der Kurs auch am Schluss noch dreht. Ich habe das bei der Besichtigung schon gesehen. Ich habe aber trotzdem etwas zu früh losgelassen und den Bodenkontakt für einen Bruchteil verloren und schon war es vorbei.» //Mikaela Shiffrin

Bereits vor einem Jahr an den Olympischen Winterspielen in Peking schied sie als Topfavoritin im Slalom und im Riesenslalom aus.

Das Schweizer Team

Der Aufreger

Für Gesprächsstoff sorgten die vielen Verzichte auf den Kombi-Slalom. Neben Lara Gut-Behrami standen auch Ragnhild Mowinckel, Ilka Stuhec, Tessa Worley, Alice Robinson, Sofia Goggia und Cornelia Hütter beim zweiten Teil der WM-Kombination am Start. Nur gerade 20 Starterinnen bestritten den Slalom – ein trauriges Starterinnenfeld.

Der Medaillenspiegel

Das nächste Rennen

Am Dienstag steht der erste Bewerb der Männer auf dem Programm. Auch sie fahren um die Medaillen in der Kombination. Die Schweizer stellen mit Loïc Meillard einen der Topfavoriten, als seine Hauptgegner gelten der Österreicher Marco Schwarz und Alexis Pinturault aus Frankreich.

7. Februar: Kombination Männer

11.00 Uhr: Super-G | 14.30 Uhr: Slalom

Die Schweizer Starter:

(abu/sda)

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