Für Marco Odermatt beginnt die WM mit der Kombination. Der Ski-Star spricht offen über seine in Kitzbühel zugezogene Verletzung und seine Ziele an dieser Weltmeisterschaft.
Am Dienstagmorgen greift Marco Odermatt ins WM-Geschehen ein. Etwas überraschend wurde der Schweizer für die Kombination aufgeboten – dies als Test vor dem eigentlichen Super-G am Donnerstag. Ob er den Slalom bei einer guten Ausgangslage fährt, ist noch unklar. Mit einem Lächeln sagt er gegenüber 20 Minuten: «Ich habe schon ein paar Slalom-Ski, nutze sie aber nicht so oft.» Es sei jedoch wie Velofahren: «Das verlernt man nicht.»
Chancen auf eine Medaille rechnet sich «Odi» in drei anderen Disziplinen aus. Im Super-G, der Abfahrt und natürlich in seiner Paradedisziplin, dem Riesenslalom. In welcher Disziplin es am Ende klappt, ist ihm eigentlich egal. «Wichtig ist, dass es eine Medaille gibt. Es ist sicherlich ein grosses Ziel, dass ich nicht mit leeren Händen nach Hause gehe.» Er probiere, nicht viel im Vergleich zu Weltcup-Rennen zu verändern.
Seine Erfolge in der Vergangenheit hätten dafür gesorgt, dass der Druck kleiner sei als auch schon. «Ich habe eine Olympia-Goldmedaille zu Hause, ich habe Weltcup-Kugeln zu Hause. Das macht die Situation schon entspannter», erklärt der 25-Jährige. Lächelnd ergänzt er: «Ich habe drei gute Chancen, wenns funktioniert, ist super, wenn nicht, habe ich nicht vor, meine Karriere zu beenden.»
Sein Knie habe sich in den letzten Tagen gut entwickelt. Seit dem tollen Comeback in Cortina mit dem Doppelsieg versuchte sich Odermatt auszuruhen, machte ein paar Tage gar nichts. «Ich bin zuversichtlich, dass ich nahe an meinen 100 Prozent bin», so der Nidwaldner. Odermatt meint jedoch auch: «Das Vertrauen in den Körper ist bei der Verletzung irgendwie gebrochen und man muss es wieder aufbauen.» Der Cortina-Auftritt würde auch zeigen, wie der Mensch den Kopf überwinden könne.
In zwei Disziplinen der grösste Kontrahent ist wie so oft in dieser Saison Aleksander Kilde. Bislang pushten sich die beiden Athleten zu Höchstleistungen an – bis zur Grenze. Das will Odermatt nun etwas anpassen.
«Aleks und mir hat die Ohrfeige in Kitzbühel sicherlich gut getan, dass man nicht in jedem Rennen das letzte Hemd gibt.» Ob er diese Devise auch in den WM-Rennen an den Tag legt – das steht noch offen.