Amerikaner sollen Nord-Stream-Pipelines in Luft gejagt haben: CIA bezeichnet Behauptung als «vollkommen falsch»


February 8, 2023

Nach Angaben des bekannten US-Investigativ-Journalisten Seymour Hersh haben die USA die Nord-Stream-Pipeline in die Luft gesprengt. Es sei eine verdeckte Operation der CIA gewesen. Dem Geheimdienst zufolge ist an den Beschuldigungen nichts dran.

Die Sabotage der Nord-Stream-Unterwasser-Gaspipelines in der Ostsee ist dem Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh (85) zufolge eine verdeckte Operation des Weissen Hauses gewesen. Das berichtet «The Times» unter Berufung auf Hershs Bericht.

Der Geheimdienst CIA soll demnach in Zusammenarbeit mit Norwegen die Sprengung durchgeführt haben. Nach den Recherchen von Hersh, der einst mit einem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, sollen US-Tiefseetaucher unter der Tarnung einer Nato-Militärübung die Minen, die später ferngesteuert zur Explosion führten, entlang der Pipelines platziert haben.

In seinem Artikel schreibt der Journalist, dass US-Präsident Joe Biden (80) die Entscheidung nach einer monatelangen Planung getroffen habe. «Während eines Grossteils dieser Zeit ging es nicht um die Frage, ob die Mission durchgeführt werden sollte, sondern wie sie durchgeführt werden konnte, ohne dass klar war, wer dafür verantwortlich war», schreibt Hersh.

Jetzt wehrt sich das CIA

Wie die britische Zeitung weiter schreibt, wurde der einst als grösste amerikanische Enthüllungsjournalist gefeierte Hersh zuletzt zunehmend infrage gestellt. Manche bezeichnen ihn gar als Verschwörungstheoretiker.

Nach den Anschuldigungen melden sich die USA zu Wort. Das Weisse Haus hat den Bericht des bekannten Investigativreporters Seymour Hersh zurückgewiesen. «Das ist völlig falsch und eine vollkommene Erfindung», erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, am Mittwoch.

Ein Sprecher des Auslandsgeheimdienstes CIA erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: «Diese Behauptung ist völlig und vollkommen falsch.»

Ende September 2022 waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Zwei davon befanden sich in den ausschliesslichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Bereits Tage nach der Entdeckung der Lecks war vermutet worden, dass die Detonationen vorsätzlich verursacht wurden. Russland bestritt damals, für die Sabotage verantwortlich zu sein. (dzc/AFP)

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