Russlands schwärzester Tag: Über 1000 tote Soldaten in 24 Stunden


February 8, 2023

Seit 350 Tagen tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Tag 348, der letzte Montag, war der bisher verlustreichste für die Invasoren. 1030 russische Soldaten sollen dabei ums Leben gekommen sein. Zusätzlich wurden 14 Kampfpanzer, 28 Schützenpanzer und eine Artilleriekanone ausser Gefecht gesetzt. Seit Kriegsbeginn wurden in der Ukraine über 134’000 Russen getötet.

Diese offiziellen Zahlen des Verteidigungsministeriums der Ukraine kommen aufgrund von Frontberichten und Aufklärungsbildern von Drohnen und Satelliten zustande. Wie gut sie die Realität abbilden, ist umstritten. Mehr als Schätzungen sind sie nicht. Zum Beispiel sind bei HIMARS-Einsätzen auf Munitionslager oder Kommando-Unterstände weit hinter den Frontlinien Opferzahlen nur schwer zu ermitteln. Der preusssiches Generalmajor Carl von Clausewitz sagte einst: «Opferstatistik ist, auf beiden Seiten, nie genau, selten wahr, dafür aber in den meisten Fällen bewusst manipuliert.»

Das norwegische Militär ging vor zwei Wochen von bisher 180’000 getöteten und verletzten Russen aus. Bei Kriegen beträgt das Verhältnis von Toten zu Verwundeten in der Regel etwa 1:3 (45’000 zu 135’000).

Chuck Pfarrer, ein ehemaliger Navy Seal, Bestseller-Buchautor und Beobachter des Krieges in der Ukraine, glaubt, die Opferzahlen auf russischer Seite könnten gar noch höher sein: «Meine militärischen Quellen in der Ukraine und der Nato sagen mir, dass die tatsächliche Zahl der russischen Gefallenen höher liegt, als von der Ukraine angegeben.»

Die eigenen Verlustzahlen kommuniziert die Ukraine nicht. Frühere Schätzungen von 100 Toten und Verwundeten pro Tag dürften überholt und zu tief sein. Dies aufgrund der intensiven Kampfhandlungen im Osten. Vor allem der Kampf um die Region der zerstörten Stadt Bachmut und Soledar ist zu einer brutalen Abnützungsschlacht verkommen. Präsident Selenskij gibt zu, die Situation im Osten werde immer schwieriger. Die russischen Verbände sind in den vergangenen Wochen dort zu einigen Territorialgewinnen gekommen.

Unverifizierte Berichte in russischen Telegram-Gruppen zeichnen ein fürchterliches Bild der Aktivitäten an der Ostfront. In Teams von acht Mann, bestehend aus vorwiegend ehemaligen Häftlingen, müssen Wagner-Einheiten vorrücken – und zwar so lange, bis sie unter Beschuss geraten. Wer sich weigert, wird erschossen.

Im Kugelhagel muss die Einheit Deckung suchen, im gefrorenen Boden frische Gräben ausheben, die Stellung sichern, markieren und Daten an die Artillerie liefern. Den wenigsten gelingt dieses Vorhaben. Bei Soledar habe es zur Eroberung eines Gebiets 14 solcher Teams benötigt. Die Artillerie, die eigentlich zur Unterstützung bereitsteht, funktioniere immer seltener. Es mangle an Munition. Aber auch der Nachschub an frischen Kräften sei versiegt.

Watson ist es nicht möglich, solche Aussagen unabhängig zu verifizieren. Gestützt wird der Bericht durch Aussagen eines nicht namentlich erwähnten Mitarbeiters des US-Verteidigungsministeriums in einem Interview mit der «New York Times». Er beschreibt dieselbe Vorgehensweise und dieselben Probleme. Längst hat sich der Ausdruck «Fleischwolf» etabliert.

Propagandist droht Deutschland im russischen Staatsfernsehen

Video: watson/lucas zollinger

Related posts

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Related

Would you like to receive notifications on latest updates? No Yes