Von wegen Krise – Österreich trocknet Schweizer Ski-Stars zum WM-Start ab


February 8, 2023

In den ersten drei WM-Rennen hat Österreich schon vier Medaillen gewonnen. Die Schweiz hinkt mit erst einem Podestplatz schon deutlich hinterher.

Drei Rennen sind bislang an der Ski-WM in Courchevel / Méribel absolviert. Für die Schweiz gab es bislang nur die Silbermedaille von Wendy Holdener in der Kombination. Lara Gut-Behrami verpasste das Podest im Super-G nur um vier Hundertstel. Der grosse Profiteur des Krimi-Rennens: Cornelia Hütter. Die Österreicherin klassierte sich auf Platz drei und sorgte damit bereits für die vierte Medaille des Schweizer Rivalen. 

Ausgerechnet Österreich, das in den letzten Wochen mehr durch Scharmützel neben der Piste, als mit Leistung auf der Strecke, auffiel, brilliert an der WM. Doch woran liegt das? Die Athleten selbst haben keine genaue Erklärung dafür. Kombi-Bronze-Gewinner Raphael Haaser meint: «Vielleicht ist das so, weil die WM eigene Regeln hat.» 

Missglückte Saison aufgrund vieler Fehler

«Die Saison war nicht einfach für uns», gesteht auch die Super-G-Dritte Cornelia Hütter. «Wir sind eine Ski-Nation und jeder schaut auf uns.» Sie hätten es in der bisherigen Saison immer wieder versucht, doch geklappt habe es nicht. Den Glauben habe man aber nie verloren. Die 31-Jährige weiter: «Wir wussten, dass wir gut in Form sind und eigentlich gut fahren, aber einfach ein paar Fehler zu viel machen.» 

Die Medaille von Ricarda Haaser im ersten Rennen habe natürlich Aufschwung gegeben. «Es war für uns, für Österreich schon sehr gut. Ich dachte sofort, es ist mal wieder ein Grund, etwas Positives zu schreiben.» Weniger persönlichen Druck habe sie aufgrund der Medaille ihrer Teamkollegin aber nicht verspürt. «Wir sind zwar ein Team, aber jeder ist natürlich auch etwas auf sich selber fokussiert.» 

Beim Schweizer Team nahm man die Niederlage mit Fassung auf. Lara Gut-Behrami meinte: «Ich wurde auch schon einmal wegen zwei Hundertstel Weltmeisterin, so ist es halt.» Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor sagte: «Es sind Nuancen, die fehlen. Es ist wichtig, dass man es akzeptiert und den anderen auch was gönnt.» Doch wie fest gönnt er ausgerechnet dem Rivalen Österreich den Erfolg, wollte 20 Minuten wissen. Tschuor: «Die hatten so eine harte Saison bis jetzt. Es tut ihnen sicher auch gut.» 

Tschuor gibt aber auch zu, dass die Erwartungshaltung aufgrund der Ergebnisse in den letzten Jahren gestiegen sei. In den bisherigen WM-Rennen habe man auch positive Dinge gesehen. Die Schweizer Athletinnen wollen nun sofort nach vorne schauen und in der Abfahrt am Samstag wieder ein Wörtchen um Edelmetall mitsprechen.

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