Top-Favorit Marco Odermatt verpasst im WM-Super-G eine Medaille. Nach dem Rennen spricht der 25-Jährige über seine Enttäuschung.
Sechs Podestplätze in sechs Super-G-Rennen in dieser Saison, darunter vier Siege – Marco Odermatt war der grosse Favorit auf WM-Gold. Doch am Ende musste der Gesamtweltcup-Leader mit dem enttäuschenden Platz vier vorliebnehmen.
«Der Frust ist sehr gross», erklärte Odermatt nach dem Rennen im Zielraum gegenüber 20 Minuten. «Wenn du Gold gewinnen willst und am Ende Vierter wirst, bist du logischerweise nicht zufrieden.» Gründe für das Verpassen des grossen Ziels konnte der 25-Jährige noch keine nennen, er habe noch keine Zeit für eine genaue Analyse gehabt. «Es war eine solide Fahrt ohne Fehler», so Odermatts erstes Kurzfazit. Er hätte mit einer solchen Fahrt auch schon Rennen gewonnen.
Odermatt denkt nicht an Medaillen-Fluch
Nach der grossen Enttäuschung vor zwei Jahren, als Odermatt an den Titelkämpfen in Cortina ohne Medaille blieb, wartet der zurzeit beste Skifahrer der Welt auch in Courchevel nach zwei Rennen auf das erste WM-Edelmetall seiner Karriere. Ein Umstand, der Odermatt beschäftigt? «Nein. Ich habe schon etwa 20 Weltcuprennen gewonnen, früher oder später wird auch die WM-Medaille kommen», so der Nidwaldner. Das sieht auch Konkurrent Alexander Kilde, der zum ersten Mal eine WM-Medaille gewonnen hat, so: «Odermatt wird stärker zurückkommen. Er wird seine Chancen noch kriegen.»
Am Freitag gönnt sich Odermatt womöglich eine Pause, statt für die Abfahrt zu trainieren. «Sieben Tage durchfahren, ist mit dem Knie schon sehr viel. Darum mal schauen, was wir morgen machen.» Für die Abfahrt am Sonntag gibt er aber grünes Licht: «Fürs Rennen ist das Knie überhaupt kein Problem.»
«Normalerweise reicht so ein Lauf»
Wie Odermatt fuhren auch Loïc Meillard (Platz 8) und Gino Caviezel (ausgeschieden) an einer erhofften Medaille vorbei. «Leider hat es unserem Team heute nicht gereicht», so Caziezel. «Normalerweise reicht ein solcher Lauf wie jener von Odi für das Podest. Aber an einer WM fahren halt auch andere mal nach vorne.»
Immerhin einigermassen zufrieden mit seiner Fahrt war Meillard: «Es war ein guter Lauf. Sicherlich gibt es ein, zwei Stellen, die noch besser gehen.» Von einer Enttäuschung wollte der Neuenburger aber nicht sprechen. «Ich bin ja nicht als Favorit hierhergekommen.» Meillard will sich nun gut erholen, am Freitag in einer Woche darf er sich im WM-Riesenslalom bessere Chancen ausrechnen.