Jared O’Mara erfand eine Organisation und stellte einen Mitarbeitenden zum Schein ein, um so unter anderem seinen Kokainkonsum finanzieren zu können. Dafür muss er nun ins Gefängnis.
Weil er mit gefälschten Abrechnungen unter anderem die Kosten für seinen Kokainkonsum als Spesen abrechnete, muss ein früherer britischer Abgeordneter vier Jahre ins Gefängnis. Das entschied ein Gericht in der englischen Stadt Leeds, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag berichtete.
Jared O’Mara soll versucht haben, insgesamt 52’000 Pfund (rund 58’000 Franken) an Steuergeldern unrechtmässig zu erlangen. Unter anderem reichte er dafür Dokumente einer Organisation ein, die sich angeblich für Menschen mit Autismus einsetzt. Doch die Organisation existierte nicht, wie sich später herausstellte. Und die von O’Mara angegebene Adresse war die einer McDonald’s-Filiale. Einen Freund stellte er zum Schein als Mitarbeiter ein und rechnete dafür ebenfalls Kosten ab, obwohl der gar keine Gegenleistung erbrachte.
Jared O’Mara war der Aufgabe nicht gewachsen
O’Mara war 2017 für die Labour-Partei im Wahlbezirk Sheffield Hallam gewählt worden und verdrängte den ehemaligen Vize-Premier und früheren Chef der Liberaldemokraten Nick Clegg.
Dass er der Aufgabe nicht gewachsen war, stellte sich jedoch schon bald heraus. Zahlreiche Vorwürfe, die von homophoben Äusserungen im Netz bis hin zu Belästigung einer Mitarbeiterin mit unangemessenen Whatsapp-Nachrichten reichten, machten ihn schnell zum Aussenseiter. Er verliess die Labour-Partei, behielt aber noch bis zur nächsten Wahl im Dezember 2019 seinen Abgeordnetensitz.