Konto teilen: Netflix führt Zusatzkosten in vier Ländern ein


February 10, 2023

In Spanien, Portugal, Kanada und Neuseeland soll die Nutzung auf einen Haushalt beschränkt werden. Das zeigt, wohin die Reise für Schweizer Abos gehen könnte.

Nach Südamerika rollt Netflix seine neuen Massnahmen gegen das Passwortteilen nun erstmals in Nordamerika und Europa aus. Die Nutzung soll dabei wie angekündigt auf einen Haushalt beschränkt werden. Der Streaming-Gigant schätzt, dass über 100 Millionen Menschen weltweit ihr Netflix-Konto mit Freunden und Familie teilen, mit einem Abo sind denn derzeit auch bis zu vier gleichzeitige und ortsunabhängige Streams möglich.

Nun wird in Spanien, Portugal, Kanada und auch Neuseeland der Ton verschärft. Ein Netflix-Konto sei für einen Haushalt bestimmt, heisst es in einer Mitteilung für diese vier Länder. Die Kontoinhabenden müssen demnach nun den Hauptort der Nutzung festlegen und  damit sicherstellen, dass alle Geräte in diesem Haushalt weiter streamen können. Man gebe den Usern so mehr Kontrolle über ihr Konto, schreibt Netflix in der Ankündigung.

Zusatzkonto für 4 bis 6 Franken

Wie es für Freunde und Familie an anderen Orten nun konkret weitergeht, wird nicht explizit erwähnt, es wird nur darauf hingewiesen, dass für bisherige Mitnutzerinnen und -nutzer ein Profiltransfer in ein eigenes Konto möglich ist. Dieses kann dann am Hauptkonto angehängt bleiben, für eine Gebühr von je nach Land umgerechnet zwischen 4 und 6 Franken für eine zusätzliche Person. Im teuersten Abo-Modell darf man so bis zu zwei Freunde oder Familienmitglieder hinzufügen.

In der Schweiz kostet dieses Premium-Abo monatlich 24.90 Franken. Teilen sich aktuell drei Personen dieses Konto, zahlt jeder 8.30 Franken. Rechnet man mit zwei Zusatzkonten für je 6 Franken, steigen mit dem neuen Gebührenmodell die Gesamtkosten auf 36.90, oder 12.90 Franken pro Person. Das ist mehr als der derzeitige Preis für ein Einzelabo (11.90 Franken), dafür können alle drei Freundinnen oder Freunde weiter in der höchstmöglichen Qualität streamen.

Nutzung unterwegs bleibt unbeschränkt möglich

Die bisher weit verbreitete Praxis, dass sich vier Personen ein Konto teilen, ist gemäss den neuen Vorgaben von Netflix in Spanien, Portugal, Kanada oder Neuseeland demnach nicht mehr möglich. Wie der Streaming-Riese dies genau unterbinden wird, ist in der aktuellen Mitteilung allerdings nicht erwähnt.

Bislang hiess es, dass dafür die IP-Adressen und das gleichzeitige Nutzungsverhalten analysiert werden. In einer kurz im Internet aufgetauchten und von Netflix wieder entfernten Richtlinie hiess es zudem, dass sich Geräte alle 31 Tage am Hauptort des Kontos einloggen müssen oder dass ausserhalb des Haushalts ein Code per Mail abgefragt werden soll. Davon ist nun keine Rede mehr. Netflix schreibt stattdessen, dass man immer noch ganz einfach auf mobilen Geräten unterwegs Filme oder Serien schauen könne oder sich auf einem anderen TV einloggen dürfe.

Viele Fragen bleiben offen

Auf Twitter fragen sich viele Nutzerinnen und Nutzer, was das jetzt konkret bedeute, ob sie das eigene Konto weiterhin im Ferienhaus nutzen könnten oder ob es unterwegs nicht doch Einschränkungen gebe. Netflix hat sich bislang nicht dazu geäussert. In Spanien, Portugal, Kanada und Neuseeland gilt die neue Regelung aber ab sofort, es wird sich dort also schon in Kürze zeigen, wie Netflix das Passwortteilen ausserhalb des Haushalts effektiv unterbinden wird.

Im neuen Geräte-Manager ist bereits jetzt sichtbar, von wo sich Geräte einloggen und auf welchen Profilen. Dort ist auch in der Schweiz bereits die Möglichkeit des Profiltransfers in ein eigenes Konto möglich. Wann Netflix hierzulande die Schrauben anziehen wird, ist allerdings noch nicht klar.

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