Jasmine Flury hat die grosse Sensation geschafft und sich zur Weltmeisterin gekrönt. Die Bündnerin hatte auch schon mit schweren Verletzungen zu kämpfen.
Jasmine Flury ist die neue Weltmeisterin in der Abfahrt. Mit der Startnummer zwei ging die 29-jährige Bündnerin ins Rennen und behauptete ihren Vorsprung bis zum Ende. Die Augen in der Leaderbox voller Tränen. «Ich war sehr nervös, nervöser als vor dem Start. Ich bin eigentlich nicht gerne dort, obwohl es was Besonderes ist.» Sie werde noch einige Tage brauchen, um den Sieg zu realisieren.
Ein Kindheitstraum wurde für die Skifahrerin, die in ihrer Karriere bislang zweimal aufs Weltcup-Podest fuhr, wahr. «Ich habe als kleines Mädchen schon davon geträumt, Weltmeisterin zu werden. Ich bin unglaublich dankbar.» Die Dankbarkeit spürt man, wenn Flury spricht. Kein Wunder: Schliesslich kennt sie auch die Schattenseite des Sports. Aufgrund einer Hüftverletzung fuhr sie gar eine Saison kein einziges Weltcuprennen. Noch immer sei die Hüfte ihre Schwachstelle.
Schwester erwartet Kind
Vor der WM sah es ebenfalls aufgrund einer Krankheit nicht gut aus, sie lag flach, hatte Fieber. «Es war alles andere als eine einfache Vorbereitung», gesteht die Weltmeisterin, die noch vor einer Woche am Boden war. Sie hätte auch deshalb nie mit einer Medaille gerechnet. Doch nun sei der WM-Titel da. «Das kann mir keiner mehr nehmen. Jetzt geht es ums Geniessen.»
Freunde und Familie seien vor Ort gewesen, erklärt die Schweizerin. Doch der Weltmeistertitel ist im Hause Flury nicht die einzige freudige Nachricht. Wie Flury sagt, befindet sich ihre Schwester derzeit im Spital und erwartet ein Kind. «Ich freue mich sehr und meine Gedanken sind bei ihr.» Und ergänzt: «Vielleicht hätte ich das nicht erwähnen sollen und sie kann mir verzeihen.»
Am Rande der Pressekonferenz kam es noch zu einer lustigen Geschichte. Ein Journalist aus dem asiatischen Raum wollte der nun sehr gefragten Flury zwei Fragen stellen, doch das gebrochene Englisch sorgte für Verständigungsprobleme. Nach mehreren Anläufen und den Übersetzungskünsten weiterer Personen vor Ort, konnte Flury die Frage zumindest teilweise beantworten.