Es war ein überzeugender Sieg des FC Basel am Samstagabend. Alex Frei stand bekanntlich nicht mehr an der Seitenlinie, geredet wurde dennoch über ihn.
Die Erleichterung nach dem ersten Ligaerfolg 2023 war gross beim FC Basel. Das Joggeli bebte, die Fans – insbesondere die Muttenzerkurve – feierte die Mannschaft. Das 3:1 gegen Sion war der vorläufige Höhepunkt einer wilden Woche. So kassierte der FCB letzten Samstag nach einem Patzer von Goalie Marwin Hitz eine 0:1-Pleite, dann folgten die Entlassungen von Coach Alex Frei sowie Kaderplaner Philipp Kaufmann und Chefscout Max Legath.
Taulant Xhaka meinte nach der Partie: «Wir haben gewonnen. Ob es ein Befreiungsschlag war? Keine Ahnung. Punktemässig sicherlich.» Sie hätten gewinnen wollen und auch müssen. Dann lobte er Sportchef Heiko Vogel, der erstmals interimistisch an der Seitenlinie stand: «Er hat uns sehr gut eingestellt.» Einen Vergleich mit Frei wolle er aber nicht machen. «Die Woche war gut, kein Spieler war schlecht drauf. Aber das war schon niemand unter Alex.» Die Resultate hätten einfach nicht gestimmt.
«Eine Trainerentlassung ist immer ein Zeichen»
Ein bisschen mehr ins Detail gingen Torschütze Hugo Novoa und Captain Fabian Frei. Die Leihgabe von RB Leipzig sagte: «Ein neuer Trainer ist immer eine Motivation für die Mannschaft. Man kann zeigen, wie gut man ist.» Ähnlich tönte es bei Frei. «Eine Trainerentlassung ist immer ein Zeichen, dass man als Mannschaft nicht alles richtig gemacht hat. Man hat gesehen, dass die Entlassung von Alex Frei bei gewissen Spielern einen Effekt ausgelöst hat», so der Routinier gegenüber blue.
Und so ist festzuhalten: Basel schaffte zwar den ersten Ligaerfolg 2023 ohne Frei – omnipräsent war der Ex-Coach dennoch. Nicht nur bei den Spielern, auch bei den Fans. So präsentierte die Muttenzerkurve während der Partie ein riesiges Transparent – adressiert an den ehemaligen Trainer. «Zur falschen Zeit am richtigen Ort. Danke Alex», stand auf diesem und zeigte die Liebe der Basler zum ehemaligen Stürmer, respektive die Trauer darüber, dass es mit an der Seitenlinie nicht geklappt hat.
«Das wäre unfair gegenüber den Leistungen»
Auch Vogel wollte kein schlechtes Wort über Frei verlieren. Auf die Frage, ob der Erfolg nun der berühmte Funken gewesen sei, antwortete er: «Das wäre unfair gegenüber den Leistungen, die unter Alex gebracht wurden. Auch da spielten wir teils sehr gut.» Jetzt hätten sich die Spieler einfach endlich für ihre gute Leistung belohnt und das mache ihn «sehr glücklich».