Bayern dank Coman und Sommer


February 15, 2023

Der deutsche Meister gewinnt bei PSG nach einem Tor des früheren Pariser Juniors und einer Parade des Schweizers 1:0. Aber wegen Mbappé ist noch gar nichts entschieden.

Kingsley Coman jubelt nicht. Seine Geste drückt etwas ganz anderes aus: Entschuldigung, dass ich getroffen habe. Coman ist gebürtiger Pariser, ehemaliger Junior und Spieler von PSG. Das ändert aber nichts daran, dass er wieder der Mann ist, der Bayern München in einem Duell mit PSG jubeln lässt. Nach 53 Minuten flankt Alphonso Davies, Nuno Mendes irrt im eigenen Strafraum umher, und Coman nutzt die Freiheiten zur erfolgreichen Direktabnahme.

Es ist das Siegtor für die Bayern in diesem Hinspiel des Achtelfinals der Champions League. Und das 1:0 für sie ist ein Resultat, das zumindest ein Stück weit durchaus Sinn macht. Vor der Pause kontrollieren sie das Spiel, sie wirken robuster und gefestigter, ohne allerdings zu glänzen. Nach Comans Streich sind sie innerhalb von zwei Minuten gleich dreimal sehr nahe an einem zweiten Treffer: zweimal durch Choupo-Moting, einem ehemaligen Pariser Spieler, und durch De Ligt. Die zweite Hälfte entschädigt für das, was zuvor passiert ist. Ein Schuss von Kimmich in der 43. Minute ist die einzige Szene, die bis zur Pause erwähnenswert ist, und dass sie das ist, sagt schon viel aus über den Unterhaltungswert bis dahin. Der Match ist langweilig.

Zu viel Respekt haben die beiden Mannschaften voreinander, die Pariser gar noch etwas mehr, obwohl sie daheim spielen können. Das hat zum einen damit zu tun, dass sie in der letzten Woche zuerst im Cup in Marseille ausschieden und drei Tage später in Monaco auf klägliche Art 1:3 verloren. Zum anderen liegt es an der Abwesenheit von Kylian Mbappé, der nach einer kleineren Verletzung anfänglich nur auf der Ersatzbank sitzt. Bei PSG darf Warren Zaire-Emery im Mittelfeld auflaufen, 16-jährig und damit 20 Jahre jünger als Haudegen Sergio Ramos. Er bleibt unauffällig, so wie Neymar, der nur dann im Mittelpunkt steht, als er nach einem Zweikampf mit Pavard den Schwerverletzten mimt. Lionel Messi ist ein paar Prozent aktiver, aber ohne jede Torgefahr.

Die Reaktion mit Mbappé

Vor bald drei Jahren war es Coman, der in der Champions League den Final für Bayern gegen Paris entschied. Jetzt, im Parc des Princes, ist es sein Tor, das die Pariser zum Handeln zwingt. Mbappé wird vier Minuten später eingewechselt, der teuerste Dreizack des Fussballs steht vereint auf dem Platz, Messi, Neymar und Mbappé. Der Franzose weckt die Lebensgeister seiner Mannschaft, das Publikum erwacht. In der 73. Minute stürmt er los und findet erst in Yann Sommer seinen Bezwinger. Das ist der Moment, in dem der Schweizer Nationalgoalie zum ersten Mal an diesem Abend gefordert ist und den Ball mit dem Gesicht abwehrt. Neymar kommt zum Nachschuss, Mbappé trifft. Aber er steht im Offside.

Die Pariser sind fortan dominant, Nuno Mendes stürmt auf der linken Seite los, als wolle er unbedingt seinen Fehler beim 0:1 wettmachen. Seine Vorlage lenkt Mbappé wuchtig unter die Latte, Sommer ist chancenlos. Die Hilfe kommt vom VAR, Nuno Mendes hat einen halben Fuss im Abseits gestanden. Vitinha scheitert darauf am souveränen Sommer.

Dann ist der Match zu Ende. In drei Wochen ist das Rückspiel. Und Paris hat eine grosse Hoffnung: Sie heisst Mbappé.

Der AC Mailand darf auf den ersten Einzug in den Viertelfinal der Champions League seit elf Jahren hoffen. In der vom Schweizer Sandro Schärer geleiteten Partie gewann der italienische Meister gegen Tottenham Hotspur mit 1:0 (1:0). Brahim Diaz sorgte nach sieben Minuten für den einzigen Treffer und eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am 8. März in London.

Von der Formschwäche der Italiener, die seit Jahresbeginn nur einen Erfolg aus acht Pflichtspielen holen konnten, war zu Beginn nichts zu sehen. Mit der ersten Torgelegenheit ging Milan in Führung. Erst scheiterte Frankreichs Vizeweltmeister Theo Hernandez an Spurs-Keeper Fraser Forster, auch den Nachschuss von Diaz parierte der Engländer, der beim dritten Versuch allerdings machtlos war: Mit einem Flugkopfball sorgte der Spanier für das 1:0 (7.).

Die Gastgeber zogen sich im weiteren Verlauf zurück und überliessen den Engländern die Kontrolle. Harry Kane und Co. kamen jedoch selten vor das Milan-Tor. Auch nach dem Seitenwechsel kam Tottenham gegen die gute Abwehr des Tabellenfünften der Serie A nicht zu richtigen Chancen. Mit der Einwechslung des brasilianischen WM-Stars Richarlison hoffte Gäste-Trainer Antonio Conte im Angriff auf mehr Gefahr (70.). Die gab es jedoch nur vor dem eigenen Tor: Charles de Ketelaere (78.) und der starke Thiaw (79.) köpften jeweils freistehend knapp vorbei und verpassten eine noch bessere Ausgangslage für Milan. (DPA)

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