In Nordkorea werden Frauen mit dem Namen Ju Ae Berichten zufolge aufgefordert, ihre Geburtsurkunde zu ändern. Der Name sei nur für Personen «höchster Würde» geeignet.

Die Nordkoreanischen Behörden zwingen Mädchen und Frauen dazu, ihren Namen zu ändern, wenn sie Ju Ae heissen – den Namen der Tochter von Kim Jong-un. Dies berichtet der Radiosender Radio Free Asia. Er beruft sich dabei auf zwei anonyme Quellen. Demnach haben die lokalen Regierungen gewisser Städte den Frauen befohlen, ihre Geburtsurkunden zu ändern.

Bewohnerinnen einbestellt

«Gestern hat das Sicherheitsministerium in der Stadt Jeongju die Frauen, die unter dem Namen Ju Ae bei der Einwohnermeldebehörde registriert sind, ins Sicherheitsministerium bestellt, damit sie ihre Namen ändern», so ein Bewohner gegenüber dem Radiosender. So seien beispielsweise die Eltern einer zwölfjährigen Ju Ae aufgefordert worden, sich mit ihrer Tochter zu melden, wie das Internetportal «Insider» schreibt.

«Die Behörden sagten, der Name sei nun für Personen von ‹höchster Würde› reserviert», so eine Bewohnerin. Kim Ju Ae, von der man annimmt, dass sie zehn Jahre alt ist, ist das einzige von Kims drei Kindern, das der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Zum ersten Mal trat Ju Ae auf, als sie zusammen mit ihrem Vater im November dem Teststart einer Interkontinentalrakete beiwohnte.

Wird Ju Ae Kims Nachfolgerin?

Die Aufmerksamkeit, die Kim Jong-uns Tochter zuteil wird, hat zu Spekulationen geführt, dass sie auf die Nachfolge ihres Vaters vorbereitet werden könnte. Kim selbst verbot den nordkoreanischen Bürgern, den Namen Jong-un zu tragen, bereits im Jahr 2014. 

Unter den früheren Diktatoren Nordkoreas wurden den Nachfolgern zunächst wichtige Titel verliehen. So wurde Kim Jong-un Ende 2011 in den Rang eines Vier-Sterne-Generals erhoben und erhielt wichtige Parteiämter, bevor er die Macht übernahm.