Nach Krebs-Behandlung entwickelt Mann «unkontrollierbaren irischen Akzent»


Während der Behandlung entwickelte ein Krebspatient in den USA einen irischen Akzent. Diesen behielt er bis zu seinem Tod bei, obwohl er gar nie in Irland war.

Ärzte der Duke University in North Carolina berichten, dass ein Prostatakrebspatient in den USA nach seiner Diagnose plötzlich mit einem irischen Akzent zu sprechen begann. «Foreign Accent Syndrome» wird das Phänomen in Fachsprache genannt. Fälle vom sogenannten Fremdakzentsyndrom (FAS) sind sehr selten. Häufig treten sie bei Patientinnen und Patienten nach einem Schlaganfall oder nach einer schweren Kopfverletzung auf. Auch Menschen mit psychischer Störung sind davon betroffen, wie Experten der Duke University und des Carolina Urologic Research Center in South Carolina berichten.

Während ihrer Recherche fand das Expertenteam nur zwei ähnliche Fälle. «Unseres Wissens nach ist dies der erste Fall von FAS, der bei einem Patienten mit Prostatakrebs beschrieben wurde», so die Experten in einem Bericht des British Medical Journals. Laut den Forschern hat der Mann seinen irischen Akzent über 20 Monate lang bis zu seinem Tod beibehalten.

Der Patient, der sich in seinen Fünfzigerjahren befand, habe in seinen Zwanzigern in England gelebt und auch weit entfernte Familienmitglieder in Irland gehabt, selbst sei er jedoch nie in Irland gewesen und habe zuvor auch nie mit irischem Akzent gesprochen.

«Sein Akzent war unkontrollierbar» 

«Er hatte keine neurologischen Untersuchungsanomalien, keine psychiatrische Vorgeschichte oder MRT-Auffälligkeiten des Gehirns bei Beginn der Symptome», heisst es in dem Bericht weiter. «Trotz Chemotherapie schritt sein neuroendokriner Prostatakrebs voran, was zu multifokalen Hirnmetastasen und einer wahrscheinlich paraneoplastischen aufsteigenden Lähmung führte, die zu seinem Tod führte», so die Experten.

«Sein Akzent war unkontrollierbar, in allen Situationen präsent und wurde allmählich hartnäckig», schreiben die Mediziner in dem Bericht weiter. Einige Patienten und Patientinnen, die FAS entwickeln, gewinnen ihren ursprünglichen Akzent wieder. Das kann spontan passieren oder durch intensive Logopädie. Für andere Patienten und Patientinnen ist die Veränderung ihres Akzents jedoch dauerhaft.

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